Werner-Fenz-Stipendium für Kunst im öffentlichen Raum 2024
Clara Ianni, Resurrection
Clara Iannis Werk Resurrection ist ein vielschichtiges, genreübergreifendes Werk. Es besteht aus einem Ritual im Grazer Mausoleum mit neu komponierter Chormusik und einem Umzug in den Stadtpark, wo als Finale ein vergängliches performatives Denkmal entsteht.
Im Mittelpunkt stehen Requisiten und Kulissen aus den Depots der Grazer Bühnen, die einst zur Darstellung der Natur produziert wurden. Diese Bäume, Steine, Blumen und Wolken verschwinden normalerweise im Lager und warten darauf, eines Tages weggeworfen zu werden. Ianni holt sie zurück in die Natur, um eine politische und ökologische Fiktion zu schaffen, in der nichts stirbt und Menschen und Nichtmenschen zu Kameraden werden.
Die Arbeit erforscht insgesamt die Beziehung zwischen Natur, Kapitalismus und Religion und rückt Erschöpfung und Erneuerung in den Vordergrund. Im gegenwärtigen Kontext des politischen, wirtschaftlichen und ökologischen Zusammenbruchs versucht Ianni, sich vorzustellen, wie man nach der Erschöpfung, nach dem Ende leben kann, wie man sich regeneriert und wieder aufersteht.
Clara Ianni (1987, São Paulo, Brasilien) ist eine interdisziplinäre Künstlerin, die die Beziehung zwischen Politik und Geschichte untersucht, insbesondere im aktuellen brasilianischen Kontext. In ihren Arbeiten schlägt sie kritische Herangehensweisen an historische Narrative, Machtstrukturen und institutionelle Rahmenbedingungen vor und sucht nach neuen Lebensentwürfen. Ihr Werk wurde unter anderem bei der New Museum Triennial, New York (2021), der 31. und 34. Biennale von São Paulo (2014, 2020), im MAAT, Lissabon (2017), und auf der Jakarta Biennale (2015) gezeigt. Ianni lebt in São Paulo.